• Akademie,  Allgemein

    200 Meter um meine Wohnung

    Zwischen Ekstase und Ernüchterung

    Ich wollte Euch ja an den Aufgaben teilzuhaben lassen die uns die Fotoakademie Köln stellt.
    In diesem Artikel habt ihr schon den ersten kleinen Reportageauftrag gesehen.
    Hier geht es nun um den allerersten Auftrag- die Aufgabe war simpel:
    Eine Fotoserie innerhalb eines 200-Meter-Radius um meine Wohnung zu erstellen. Ohne Einschränkungen.

    Ich entschied mich, meine Serie auf einem Supermarktparkplatz und einem Spielplatz umzusetzen – Orte, die im Kontrast zu meiner gewählten Bildsprache stehen.

    Mein visuelles Konzept dreht sich um das Hochgefühl, das man nach einer durchfeierten Nacht empfindet – ein euphorischer Zustand zwischen Rausch und Realität. Eine Frau, nur mit Stiefeln und einer Lederjacke bekleidet, fährt mit einem Einkaufswagen herum, schaukelt auf einem Spielplatz, stürzt schließlich und geht enttäuscht nach Hause. Die Bilder erzählen von der Vergänglichkeit des Rausches: Dem Höhenflug folgt der unausweichliche Absturz.

    Nach der ersten Besprechung mit meinem Dozenten erhielt ich eine klare Rückmeldung: Die Bilder waren zu scharf, zu aufgeräumt – zu kontrolliert für eine Darstellung von Drogen- und Alkoholeinfluss. Das zwang mich, meinen Ansatz zu überdenken. In der finalen Version arbeitete ich verstärkt mit Langzeitbelichtungen, engen Zuschnitten und ungewöhnlichen Kamerastandpunkten. So entstand eine visuelle Unruhe, die das Gefühl des Taumelns, der Orientierungslosigkeit und des Eskapismus einfängt.

    Habe ich die Aufgabe erfüllt? Vermitteln die Bilder das beabsichtigte Gefühl von Exzess und Ernüchterung? Ich lade euch ein, mir eure Gedanken mitzuteilen – schreibt mir oder hinterlasst einen Kommentar. Ich bin gespannt auf eure Perspektiven!

  • ARTtub

    ARTtub #9

    Mein bestes Bild 2023. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, was nicht oft passiert. Das Bild ist so geworden wie ich schon lange gehofft habe fotografieren zu können. Meine Bearbeitung hat sich verändert. Der gesamte Prozess des Fotografierens ist ein anderer. Ich folge einem Plan, nicht einer Stimmung. Der Post-Prozess ist aufwendiger, was zur Folge hat, dass weniger Bilder innerhalb eines Shootings entstehen.

  • Allgemein

    Silvesterrant 2022

    Ich habe gerade eine beschissene Woche Coronaisolation hinter mir, also bin ich in genau der richtigen Stimmung, um zum Jahresende einige Gedanken und Bilder zu teilen.

    Rant #1: Ich verstehe nicht, warum Leute denken, dass es in Ordnung ist, ein Model mit Kommentaren über ihr Gewicht anzugreifen. „Gib dem Mädchen was zu Essen“ oder „Sie ist wohl etwas klein für ihr Gewicht“. Das würde man ihnen nie ins Gesicht sagen, als Kommentar zu meinen Fotos höre ich es sehr oft.
    Auf einigen meiner Bilder ist das, was man sieht, keine echte Darstellung des Aussehens des Modells. Ich manipuliere oft die Pose des Modells und die Beleuchtung, um die Rückenrippen zu betonen oder die Kurven noch kurviger zu machen.
    Models transportieren in erster Linie Emotionen. Warum ein Bild besser oder schlechter sein soll weil Trauer von einem athletischen oder Lust von einem fülligen Model gezeigt wird habe ich nie verstanden.
    Erklären konnte es mir allerdings auch noch niemand. Stattdesen höre ich:

    „Ich mag das Bild, aber das Model…“

    Ich würde mich freuen wenn meine Fotos kritisiert würden. Lob unde Tadel wenn ich etwas gut oder schlecht mache, wenn sich jemand über meine Bilder freut oder ärgert. Ein anständiger Hasskommentar über die Nichtigkeit meiner Fotografie oder meine himmelschreiende Talentlosigkeit, all das ist mir herzlich wilkommen.

    Aber das Aussehen der Models STEHT. NICHT. ZUR. DEBATTE.

    Rant #2 Ich verwende Nacktheit, wie ich Farben verwende. Um zum Nachdenken anzuregen und um der Geschichte Dramatik oder ein surreales Gefühl zu verleihen. Beim Boudoir gerne um das Model wieder mit ihrem Körper zu connecten.

    Ich möchte keinem Modedesigner und keiner Marke eine Deutungshohheit in meinen Bildern einräumen. Wenn das Kleidungsstück das Foto nicht besser macht sollte man es vielleicht weglassen.

    Jeder betritt diese Welt auf die gleiche Weise, Nacktheit ist unser Normalzustand. Viele meiner Arbeiten funktionieren wie ein Spiegel: Was man auf dem Bild sieht, reflektiert die eigenen Gedanken und Überzeugungen. Wenn nackte Körper beim Betrachter Lust, Unbehagen oder Scham hervorrufen ist das also nur zum Teil mein Werk. So funktioniert das Wechselspiel zwischen Euch, dem Model und mir.

    Die Verantwortung für die Interpretation liegt also in erster Linie bei Euch.


  • ARTtub

    ARTtub #8

    Mit einem oder mehreren Störern im Bild erzeugt Ihr eine voyeuristische Perspektive. Verstärkt wird der Effekt wenn das Model nicht direkt in die Kamera schaut.
    Geht der Blick direkt Richtung Objektiv transportiert dies oft das Gefühl des ertappt werden.

  • ARTtub

    ARTtub #7

    Wusstet Ihr, dass man auf Aktfotos nicht lacht?
    Ich habe auch gestaunt, aber die bezaubernde Alina ist ein erfahrenes Aktmodel. Und sie bedauert, dass Fotografen keine lachenden Aktmodels wollen.
    Ehrensache das zu ändern, ganz besonders weil Alina mir mit ihrem Einsatz das Wochenende gerettet hat. Mein Ursprüngliches Model hatte mich nämlich versetzt.


  • ARTtub

    ARTtub #5

    Mit Kathi zu shooten wird jedesmal besser. Kathi hat zu sich selbst gefunden und damit einher geht eine Ausstrahlung die ihres Gleichen sucht.
    Hier waren wir im Black Hotel in Köln und haben uns durch ihre Klamottenkiste geshootet.

  • ARTtub

    ARTtub #4

    Dascha hat so eine wunderbare Ausstrahlung. Und sie hat bereits mit meinem Lieblingsfotografen Jan Saudek fotografiert. War ich deswegen eingeschüchtert? Etwas…

  • ARTtub

    ARTtub #3

    Letztes Foto eines Shooting für mein Jeans-Projekt

    Home Shootings bei Models zu Hause bringen mich echt zum Schwitzen. Die Lichtverhältnisse sind für Fotografen das A und O, auch wenn wir lieber in teures Equipment und fancy Shit investieren.
    Aber eine neue Location zu betreten und dort Möglichkeiten zu erkennen ist für mich die größte Challenge.