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    Die SIGMA days 2019

    Bei den SIGMA days, die in den größeren Stadten der Republik stattfinden, versucht SIGMA Deutschland seine Objektive der potentiellen Käuferschaft näher zu bringen.
    Ich hatte über den Happy Shooting-Podcast davon erfahren und mir eine Karte besorgt. Am SIGMA day hätte ich das ganze nach einer sehr kurzen Nacht fast völlig vergessen.  Meiner Herzdame sei Dank bin ich dann aber doch noch, mit Kamera und sehr kleinen Augen, im Bauwerk Köln aufgelaufen und bin darüber auch sehr froh.

    Für ein Tagesticket bekommt man auf dem SIGMA day eine wunderbare Location. Sigma schleppt das Vollsortiment an Objektiven an, vom Fish-Eye bis zum 1000er Tele. Für alle Kamerasysteme und in ausreichender Anzahl. Die kann man sich an an der Theke ausleihen und testen, sowohl in der Location, aber man kann auch damit verschwinden und Abends wiederbringen. Geiler Scheiß!
    Das Catering ist im Eintrittspreis von 5 Euro mit drin, sehr lecker. Für die Beutelratten gabs Microfasertücher, Gummibärchen und Kugelschreiber.
    Über den Tag verteilt gab es Vorträge und Workshops. Die Vorträge sind im Tagesticket enthalten. Workshoptickets kosten 30 Euro, da ist der Eintrittspreis/das Tagesticket dann aber auch schon inklusive.
    On location liefen Models herum, die einen freundlich ansprachen, ob man nicht Lust hätte ein paar Aufnahmen zu machen. Dazu wurden auch ein paar Sets aufgebaut, also eine Sofalounge, ein weißer Bällepool mit Schwarzlicht usw. So kamen auch schüchterne Fotografen zum Zug. Offensivere Gemüter konnten auf jeden Mitarbeiter zugehen, niemand dort war kamerascheu.
    Vor Ort kann man sich beraten oder eigene Objektive updaten bzw.  kalibrieren lassen. Service und Beratung waren wirklich sehr gut. Man konnte dort NICHTS kaufen. Es kam also gar nicht erst der Verdacht auf, dass jemand einem was andrehen möchte. War echt ne runde Sache, man konnte sich mal 10.000 Euro an die Kamera schrauben, mit professionellen Models Bilder machen und ne kurze Nacht mit jede Menge gratis Espressi ausgleichen. Mit ein oder zwei Bekannten hinzugehen macht bestimmt mehr Laune, aber kann man ja beim nächsten Mal versuchen.

    Ich hatte mir einen Workshop von Frank Jurisch gegönnt, der in runden 2 Stunden über People-Fotografie, sein Equipment und seine Licht-Setups gesprochen hat.
    Mit einer wunderbaren Lidia Savoderova als Model gab es ein Making of toller Porträts. Es wurde einmal mehr klar, dass wir doch alle nur mit Wasser kochen und vor allem Erfahrung und Fantasie gute Bilder machen, nicht das Equipment.

     

    So ganz ohne GAS bin ich dann aber doch nicht nach Hause, denn die SIGMA-Objektive haben doch Eindruck gemacht. Sollte ich mir tatsächlich ein 24-70mm zulegen ist SIGMA eindeutig in der engeren Auswahl.

    Besonders amüsant war es, die Pixelpeeper in freier Wildbahn zu sehen. Durchgehend Männer, die sich dort ein erstklassiges Objektiv auf ihre Boliden schraubten, dann der Garderobenfrau mit Gegenlicht in die Fresse knipsten (ist leider nicht anders zu nennen) und dann mit kurzen Blick auf ihr 3-Zoll-Display konsterniert feststellten: „Also so richtig überzeugt mich das ja nicht.“ …

    Möge dieser Kelch an mir vorüber gehen…

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    Weißt du was ich meine?!

    Bei der Arbeit mit Models ist Kommunikation viel wichtiger als deine Kamera oder dein Objektiv.
    Bei Amateuren darf man diesen Satz gerne doppelt unterstreichen. Während des Shootings bedeutet dies, dass ihr präzise Anweisungen gebt, die wie eine Bitte klingen, aber wie ein Kommando funktionieren sollen.
    Im Vorgespräch, zu dem ich immer rate, solltet ihr euch vergewissern, dass ihr und das Model die gleiche Sprache sprecht. Wenn das Model euch fragt, ob man die Aktfotos nicht in Unterwäsche machen könne, ist es an der Zeit grundlegende Begriffe zu definieren.

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    Tank Man

    Diese Seite ging am 03.06.2019 online. Zufälligerweise ist dies der 30. Jahrestag des Massakers am Platz des himmlischen Friedens (Tian’anmen-Platz).

    Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär gewaltsam die Proteste der Bevölkerung nieder. Presseberichte, die sich auf Quellen im chinesischen Roten Kreuz beriefen, nannten 2600 Tote und rund 7000 Verletzte bis zum Ende der Woche.
    Auch wenn heute klar ist, dass das Massaker nicht auf dem Tian’anmen-Platz, sondern in den angrenzenden Stadtteilen und Straßenzügen, ist dieser Ort symbolisch für Unrecht und Unterdrückung wie kaum ein anderer.

    Allerdings gab es damals auch einen Vorfall der für Generationen eine Beispiel für Hoffnung, Widerstand und die Macht des Bildes wurde.
    Am 5. Juni 1989, auf der Chang’an Avenue, die zwischen dem Tian’anmen-Platz und der Verbotenen Stadt entlang führt, stellte sich ein unbekannter Mann einer Reihe auffahrender Panzer in den Weg. In jeder Hand eine Einkaufstüte, trat er vor die heranrollenden Typ 59-Panzer. Der erste Panzer versuchte daraufhin, an ihm vorbeizufahren. Der Mann stellte sich ihm abermals in den Weg. Damit nicht genug, er stieg auf den vordersten Panzer und begann, mit dem Fahrer zu diskutieren. Nachdem der Mann vom Panzer herunterstieg, startete der Fahrer seinen Motor und wollte den Panzer wieder in Bewegung setzen. Der Mann blockierte die Weiterfahrt sofort erneut. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, dass der Mann innerhalb weniger Minuten von vier Personen weggezogen wurde und in der Menge verschwand. Es ist umstritten, ob es sich bei den vier Personen um Passanten oder Sicherheitsbeamte handelte.

    800m entfernt, im sechsten Stock des Beijing Hotels, konnten Stuart Franklin von Magnum Photos, Jeff Widener von Associated Press, Charlie Cole von Newsweek und Arthur Tsang, der für Reuters arbeitete, die Szenerie auf Fotos festhalten und für die Welt dokumentieren.

    Die Bildrechte lassen leider nicht zu, dass ich die Fotos hier zeige. Charlie Coles Foto gewann einen World Press Photo Award und ein Druck hängt seit Jahren an meiner Wand.

    Ich widme den ersten Blogbeitrag auf pixtub.de dem Tank Man und seinen Fotografen.