• Allgemein

    Liebe macht nicht blind

    Für ein Kind ist die eigene Mutter immer die schönste Frau der Welt…
    Das Aussehen spielt dabei meistens gar keine Rolle. Seit ich fotografiere hat sich meine Wahrnehmung von schön und hässlich grundlegend verändert. Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, dann ist die Einteilung in schön & hässlich vielmehr unsere persönliche Kategorisierung in attraktiv bzw. unattraktiv.
    Urinstinkte könnte man meinen, aber dafür waren Schönheitsideale über die Epochen zu unterschiedlich. Und was kulturell konstruiert ist kann man auch wieder dekonstruieren. Zuerst am besten in den Köpfen der Menschen die sich selbst als unförmig, hässlich und unattraktiv bezeichnen.

  • Ausstellung

    Die 1. Ausstellung

    Unsere Bilder zu zeigen fühlt sich manchmal etwas exhibitionistisch an. In meine Fotos stecke ich viel Herzblut und durch meinen Blick offenbare ich mich auch. Die Fotos zu zeigen ist jedesmal eine kleine Überwindung.
    Dennoch haben Lukas und ich uns getraut und eine kleine Ausstellung organisiert.

  • Allgemein

    Jan Saudek und Benedikt Taschen

    Ja zugegeben, 2020 war echter Mist. Trotzdem hatte ich im August die Gelegenheit Prag zu besuchen. Zusammen mit meiner Herzdame war ich, zwischen den tschechischen Lockdowns, für eine wunderbare Woche in einer der schönsten Städte Europas. Das i-Tüpfelchen war allerdings eine Ausstellung von Jan Saudek.
    Mit Sicherheit ist Saudek einer der berühmtesten Fotografen der tschechischen Republik. Seine Werke die immer wieder zwischen Pornographie und Familienporträt changieren sind ganz sicher nicht Jedem geheuer. Als echter Fan bin ich wohl auf vieles gefasst gewesen als ich das Gebäude betrat, nicht aber auf die Ausstellung selbst.
    Jan Saudek hat zum ersten mal 1963 ausgestellt. Seit dem gab es mehr als 400 Ausstellung, seine größte bis dahin Retrospektive war 1998 im Bergamot Station Center in Los Angeles. 2020, in seiner Heimatstadt Prag, steige ich über eine knarzende Holztreppe auf den Dachboden der Malostranská Beseda, dem ehemaligen Rathaus auf der Kleinseite.
    Hier hängen seine berühmtesten Aufnahmen zusammen mit unveröffentlichten Werken, unprätentiös an Angelschnüren von Balken und kahlen Wänden. Einfache Bilderrahmen mit dem anhaftenden Geruch von Flohmarktkisten überall aufgehängt wo gerade Platz war. Beaufsichtigt wird die Schau von einem barfüßigen Studenten, zusammen mit einem schlafenden Hund, der neben dem Dachbodenaufgang an einem Holztisch sitzt und einen zerfledderten ScienceFiction-Roman liest. Weder Eintrittskarten noch ein Begleitband zur Ausstellung, stattdessen eine Geldkassette ohne Wechselgeld und Postkarten als Souvenier.

    Irgendwo auf diesem Dachboden hingen auch zwei mir unbekannte Bilder aus der Serie “Good bye Jan” entstanden irgendwann um 1993. Aufgenommen natürlich in seinem legandären, teils verwahrlosten, Studio/Wohnung/Atelier. Und eben dort hat Jan Saudek den Namen “Benedikt Taschen” an die Wand geschrieben:

    Das Foto macht schon deutlich, dass kein Wert auf entspiegeltes Galerieglas gelegt wurde. Ehrlicherweise denke ich, es waren einfache Dokumentenrahmen…
    Erst beim zweiten Hinschauen ist mir der Schriftzug aufgefallen. Warum Saudek bereits Anfang der 90er, also erst kurz nach dem Fall des eisernen Vorhangs, den Namen des Kölner Verlegers und Sammlers an die Wand schrieb bleibt rästelhaft.

    Ich habe über den Flagship-Store in Köln angefragt, ob der Umstand bekannt sei. Das Management war ebenso überrascht wie ich, versprach aber, das ganze an die persönliche Assistent von Herrn Taschen weiterzuleiten.
    Sollte sich von dort jemand melden werde ich das hier bekannt geben.

  • Allgemein

    Und es ward Licht

    Dauerlicht ist für jeden Anfänger in der Fotografie wahrscheinlich die Einstiegsdroge.
    Sets sind bei Amazon schon für kleines Geld zu haben und die Qualität ist wirklich ausreichend fürs erste Jahr. Mit meinen ersten beiden Softboxen habe ich Shootings veranstaltet bis sie auseinander gefallen sind. Der einzige wirkliche Nachteil ist, dass man sich höchstens eine Kabeltrommellänge von der nächsten Steckdose entfernen kann.

    Und so kommt einem zwangsläufig der Gedanke an Blitze in den Sinn. Und so schnell wie er kommt geht er auch wieder, wenn man die Preise der Marken-Originale sieht.
    Wenn man nun lange genug darauf herumgedacht, und die als Kritik getarnten Ausreden der Lernmuffel ignoriert hat (Stichwort: Blitzlook), landet man mit Sicherheit bei den Drittherstellern wie Neewer, Godox oder Yongnuo. Deren Aufsteckblitze gibt es schon für 10-50% (!) der Originale, und ehrlich geagt kenne ich nicht einen einzigen professionellen Fotografen, dem der Markenname diesen Aufpreis wert wäre.

    Zum entfesselten Blitzen fehlt aber noch ein entscheidendes Element, nämlich der Funkauslöser. Und passend zum Sender für die Kamera natürlich je ein Empfänger für jeden Blitz. Spätestens hier sollte man sich genau überlegen für welches System man sich entscheidet, muss/möchte man in 2 Jahren vielleicht noch einmal nachkaufen.
    Mir machte das die Entscheidung leicht. Ich bin recht schnell bei Yongnuo gelandet, da hier die Funkemfänger bereits in den Blitzen eingebaut sind. Der größte Nachteil, wenn man bei den Chinesen kauft, ist der mangelnde Support. Es gibt praktisch keinen. Englische Anleitungen sind grob mit dem Google Translator übersetzt, Vertriebspartner gibt es in Europa nicht, selbst Internetseiten sind offline oder die Domain steht zum Verkauf. Es hat mich also ein paar Rücksendeaufträge bei Amazon gekostet um herauszufinden, dass nicht jeder Blitz mit jedem Fernauslöser funktioniert:

     

    Canon/Nikon Blitz- und Funkauslöser YN560-TX II funktioniert für:

    • YN560 III & IV
    • YN660
    • YN968N
    • YN860Li
    • sowie RF-602, RF-603, RF-603 II, RF-605

     

    Der Canon/Nikon (E-)TTL Blitz- und Funkauslöser YN-E3-RT II funktioniert für:

    • YN600EX-RT (II)
    • Canon 600EX-RT

     

    Der YN-622N-TX i-TTL (Nikon), bzw der YN-622C-TX E-TTL (Canon) erbeitet jeweils nur mit seinen Empfansmodulen:

    • YN622N II (Nikon)
    • YN622C II (Canon)

    zusammen, hier jedoch mit der gesamten i-TT, bzw E-TTL Unterstützung.

    Ich muss zugeben, dass ich dir Produktlinien von Yongnuo nicht verstehe. Von den Produkten bin ich allerdings sehr angetan, sowohl die Blitze wie auch der YN360 III LED-Stableuchte oder dem 35mm/2.0. Solltet ihr zu einem dieser Produkte eine Frage haben, lasst es mich wissen.

  • Hochzeitsfotografie

    Hochzeitsfotografie III

    Meine “Must haves”

    Vor der Zeremonie

    • Brautkleid
    • Anzug
    • Schuhe
    • Ringe
    • Schmuck
    • Manschettenknöpfe
    • Einstecktuch
    • Einladungen
    • Hochzeitsprogramm
    • Hochzeitszeitung
    • Getting ready: Vorbereitung & Anziehen, Schuhe, Krawatte, Kleid, etc.

    Zeremonie

    • Leere Räumlichkeiten
    • Ankunft der Gäste, insbesondere Eltern
    • Einzug des Paares
    • Ja-Wort
    • Ringtausch
    • Kuss
    • Unterschrift
    • Auszug
    • Spalier
    • Spiele
    • Gruppenfotos
  • Allgemein

    Dummheit und Schönheit

    Charles de Gaulle hat einmal erklärt, es gäbe eine Zeit im Leben einer Frau, in der sie auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit sei…, eine Phase die bedauerlicherweise nur 2 Wochen andauere.

    Wie kann die Stimme Frankreichs, Vater der 5. Republik, nur etwas so Dummes behaupten? Immer wieder höre ich Männer über die Schönheit der Frauen fabulieren, als hätten sie auch nur das Grundlegenste begriffen.

    Meine Sicht darauf ist ebenfalls die eines Mannes, wie könnte ich auch anders. Aber ich erlebe Frauen dann in ihrer Blüte, wenn sie sich selber schön fühlen. Unabhängig von Alter und Form oder Erwartungen. Hört sich schon sehr nach Frauenversteher an, das ist mir klar. Aber erstens sollte “Frauenversteher” genau wie “Gutmensch” kein Schimpfwort sein, und zweitens hat es mit dem Verstehen nicht sehr viel auf sich. Sonst wäre es mir vielleicht möglich, Bilder von Frauen zu machen wie andere Frauen das tun.
    Was “schön” ist muss letztendlich jemand anderes entscheiden, ich will das nicht. Aber wer kann das? Eine Person die viele als hässlich bezeichnen,  hat vielleicht eine Beziehung oder ist verheiratet… Es gibt also offenbar jemanden, der sie liebt, begehrt und schön findet.

    Was schön ist und was nicht, das sollten wir uns also nicht von anderen erklären lassen.

  • Testimonial

    Testimonials: Hannah

    Wow…danke Marco. Nicht mal für die tollen Bilder, eher dafür, dass man sich immer gut und sicher bei dir fühlt, du Geschichten aus deinem Leben erzählen kannst als hättest du schon tausende gelebt und zwischendurch dann eben genau die Bilder machst, die ich mir vorgestellt habe.

     

  • BTS

    BTS – El amor en los tiempos del corona

    Aufgrund der aktuellen Situation… ist für mich schon jetzt das Unwort des Jahres. Covid-19 ist das beherrschende Thema in den Medien, aber auch im Alltag. Und auch wenn viele Menschen gerade in phlegmatischer Starre ausharren, dreht die Welt sich weiter. 
    Mir war ziemlich früh klar, dass ich das Thema fotografisch aufnehmen möchte, und recht schnell hatte ich die Shootingidee im Kopf.
    Gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit einen Impulskauf von Alibaba zu verwenden und meine RGB-Lichter von Yongnuo einzusetzen. Aber der Reihe nach:

    Die Idee war ein First Date. Zwei Menschen mit Schutzmasken, zum Anstoßen gibt es Corona. Dieser Holzhammer hätte wahrscheinlich nicht sein müssen, aber ich war mir nicht sicher, ob das Bild noch funktioniert in, sagen wir, 10 Jahren oder so.
    Das Storytelling sollte vom Kennenlernen in der Bar, über erste Tuchfühlung bis zum Abschluss in den Laken gehen.
    Umgesetzt haben wir das Ganze als Homeshooting. Bedeutet, wir haben unsere Wohnung auf den Kopf gestellt. Gute Freunde haben sich als Models bereitgestellt. Eyecatcher waren natürlich die Masken. Die Pestmaske war ein Impulskauf bei Alibaba, Monate vor Corona. Natürlich hatte ich damals keine Ahnung unter welchen Umständen sie zum Einsatz kommen wird. Worüber ich mir auch keine Gedanken gemacht hatte war die Kommunikation mit den Models.
    Augenkontakt war nicht möglich. Was das bedeutet findet man schnell heraus wenn man sich in einer Unterhaltung nicht die Augen schaut.
    Ausserdem hatten die Models nur ein sehr eingeschränktes Sichtfeld, besonders der Schnabel macht es schwer zu sehen wohin man greift. Wenn man das Shooting unter Kontrolle behalten will muss man viel sprechen. Ich glaube den Teil habe ich nicht besonders gut gemacht. Das wir uns schon lange kennen hat die Situation wohl gerettet. Nächstes Mal mache ich es besser.

    Die Lichtsituation war zumindest in meinem Kopf auch schon fertig. Wer Filme aufmerksam schaut wird feststellen, dass Barszenen häufig in einem Rot/Blau-Look ausgeleuchtet werden. Rot/Blau-Porträts hat sicher jeder schon mal gesehen, mal besser, mal schlechter.
    Filme gehen in der Regel etwas weiter. Um das ganze etwas näturlicher aussehen zu lassen kommt eine dritte Farbe ins Spiel. Wenn man sich etwas ins Thema einliest landet man schnell bei der Farbharmonieregel “Triade”. Beim triadischen Farbschema bilden die drei Lichtfarben ein gleichseitiges Dreieck im Farbkreis.
    Super anschauen kann man sich das mit dem Tool Adobe Color. Die Hauptlichter in rot und blau werden ergänzt durch gelb. Im Bild passiert das dann mit Hilfe sogenannter “Practicals” in Form von Kerzen, Wandlampen, etc.

    Mein Hauptlicht war eine günstige Softbox. Das Ambiente wurde erstellt mit meinen RGB-Leuchten von Yongnuo. Als Practicals habe ich Kerzen und eine LED-Kugel genommen.
    Der Rest ist Ausprobieren. Klar hat man irgendwann ein Gefühl dafür welches Licht wo stehen sollte, aber das Feintuning ist die fundamentalste Methode der Problemlösung: trial and error.

    Das Ergebnis könnt ihr euch auf der Shootingseite zu El amor en los tiempos del corona anschauen. Hannah und André hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Mir sowieso.
    Und im Idealfall geht meine Prophezeiung auf: Corona verändert vielleicht wie wir leben, aber nicht wie wir lieben.