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    Warum ich tue, was ich tue.

    Auch 2023 war das Warum die meistgestellte Frage bei meinen Fotos. Feedback bekomme ich selten, so gut wie nie. Models bedanken sich für Fotos, ab und zu sagt ein befreundeter Fotograf etwas zu einem Foto… Aber in Gesprächen bekomme ich hin und wieder mit, dass das Warum ein wiederkehrendes Thema ist. Nicht konkret an mich gerichtet, eher:

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    Photowalk in mitternachtsblau

    Kroatien, Split, 23:00 Uhr.
    Die Frisur sitzt…

    Ich habe gewartet bis es dunkel geworden ist und bin dann mit der Kamera losgezogen für ein wenig Streetfotografie. Irgendwann spotte ich an der Strandpromenade 3 junge Männer. Sie benehmen sich irgendwie merkwürdig also folge ich ihnen in der Hoffnung, dass etwas spannendes passiert. Als sie über den Hinterhof einer Disco eine versteckte Treppe zwischen zwei Müllcontainern hinaufsteigen ahne ich, das ich richtig liege. Die Treppe führt zu einem alten Friedhof welcher direkt an einer Steilklippe liegt. Kroaten bauen ihre Friedhöfe gerne direkt ans Meer.
    Auf der anderen Seite wieder runter und über eine Kaimauer. Die ist vielleicht 80cm breit, auf beiden Seiten klatschte Wellen dagegen und es wird glitschig.
    500m führt die schmale Stolperfalle direkt auf eine Steilklippe am Ende des Hafens zu. Ich fürchte langsam ich verfolge ein paar Kiffer auf dem Weg zu einem ruhigen Plätzchen direkt in eine Sackgasse.
    Die Jungs gehen weiter. Einer will seine Taschenlampe am Telefon anmachen, aber die anderen beiden meckern. Der Mond ist kaum zu sehen, es ist echt finster und der Weg schmal und rutschig.
    So geht es bestimmt einen halben Kilometer, rechts Steilklippe nach oben, links Brandung. Der schmale Weg wird schlechter, voller Löcher und Pfützen. Die Lichter des Yachthafen werden immer dunkler. Man kann höchstens noch ein paar Meter weit erahnen wohin es geht.
    Und plötzlich ist der Weg zu Ende. Nur noch große Felsen en denen man vorbei gehen kann. Niemand ist zu hören, keine Schritte auf Sand, keine Stimmen.

    Ich laufe also zwischen den Felsen durch, komme auf der anderen Seite raus… Schwulenstrand.
    5 nackte Typen die sich geneseitig einen blasen und mich überrascht angucken.

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    Silvesterrant 2022

    Ich habe gerade eine beschissene Woche Coronaisolation hinter mir, also bin ich in genau der richtigen Stimmung, um zum Jahresende einige Gedanken und Bilder zu teilen.

    Rant #1: Ich verstehe nicht, warum Leute denken, dass es in Ordnung ist, ein Model mit Kommentaren über ihr Gewicht anzugreifen. “Gib dem Mädchen was zu Essen” oder “Sie ist wohl etwas klein für ihr Gewicht”. Das würde man ihnen nie ins Gesicht sagen, als Kommentar zu meinen Fotos höre ich es sehr oft.
    Auf einigen meiner Bilder ist das, was man sieht, keine echte Darstellung des Aussehens des Modells. Ich manipuliere oft die Pose des Modells und die Beleuchtung, um die Rückenrippen zu betonen oder die Kurven noch kurviger zu machen.
    Models transportieren in erster Linie Emotionen. Warum ein Bild besser oder schlechter sein soll weil Trauer von einem athletischen oder Lust von einem fülligen Model gezeigt wird habe ich nie verstanden.
    Erklären konnte es mir allerdings auch noch niemand. Stattdesen höre ich:

    “Ich mag das Bild, aber das Model…”

    Ich würde mich freuen wenn meine Fotos kritisiert würden. Lob unde Tadel wenn ich etwas gut oder schlecht mache, wenn sich jemand über meine Bilder freut oder ärgert. Ein anständiger Hasskommentar über die Nichtigkeit meiner Fotografie oder meine himmelschreiende Talentlosigkeit, all das ist mir herzlich wilkommen.

    Aber das Aussehen der Models STEHT. NICHT. ZUR. DEBATTE.

    Rant #2 Ich verwende Nacktheit, wie ich Farben verwende. Um zum Nachdenken anzuregen und um der Geschichte Dramatik oder ein surreales Gefühl zu verleihen. Beim Boudoir gerne um das Model wieder mit ihrem Körper zu connecten.

    Ich möchte keinem Modedesigner und keiner Marke eine Deutungshohheit in meinen Bildern einräumen. Wenn das Kleidungsstück das Foto nicht besser macht sollte man es vielleicht weglassen.

    Jeder betritt diese Welt auf die gleiche Weise, Nacktheit ist unser Normalzustand. Viele meiner Arbeiten funktionieren wie ein Spiegel: Was man auf dem Bild sieht, reflektiert die eigenen Gedanken und Überzeugungen. Wenn nackte Körper beim Betrachter Lust, Unbehagen oder Scham hervorrufen ist das also nur zum Teil mein Werk. So funktioniert das Wechselspiel zwischen Euch, dem Model und mir.

    Die Verantwortung für die Interpretation liegt also in erster Linie bei Euch.


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    A fart in a preserving jar

    English is not my native language. I am grateful for hints and improvements. Just leave a comment

    Since I’ve been hanging around on Twitter again, I’ve noticed how many of my photographic idols are playing around with NFTs.
    At first I thought it was a joke, along the lines of: If you want to support me, but don’t want OnlyFans to show up on your credit card bill….
    At some point it dawned on me that they were serious. Obviously, the realization hasn’t reached everyone yet.

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    Ein Furz im Einweckglas

    Seit ich mich wieder vermehrt auf Twitter rumtreibe fällt mir auf wie viele meiner fotografischen Idole mit NFTs herumhantieren.
    Zuerst habe ich das für einen Witz gehalten, so nach dem Motto: Wenn ihr mich unterstützen wollt, aber nicht möchtet dass OnlyFans auf eurer Kreditkartenabrechnung auftaucht….
    Irgendwann dämmerte mir, dass die das Ernst meinen. Offensichtlich hat die Erkenntnis doch noch nicht jeden erreicht.

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    “Ich bin getriggert”

    “Ich bin getriggert” – wie oft hören wir diesen Satz, ob er nun wahr ist oder nicht? Aber ehrlich gesagt gibt es ein paar Dinge, die die meisten Frauen beim Boudoir-Shooting triggert.

    Zum einen ist es das Nacktsein vor einem Fremden. Wie zur Hölle soll man den Mut aufbringen, sich vor jemandem, den man noch nie zuvor gesehen hat, bis auf die Unterwäsche auszuziehen?

    Was ist damit, dass meine Nacktbilder für die ganze Welt zu sehen sind?

    Und was werden die Leute sagen, wenn ich ein Boudoir-Shooting machen?

    Ihr solltet sich nicht so fühlen. Euer Körper sollte positive Gefühle von Schönheit und Liebe in Euch auslösen. Er ist ein Wunderwerk, das gesehen und bewundert werden sollte. Lasst Euch nicht von absurden Anforderungen, Selbsthass und Angst leiten oder lähmen.

    Wir sind hier, um die Norm zu ändern. Vorbei sind die Zeiten, in denen Dinge wie die oben genannten Menschen auf der ganzen Welt “auslösen”.
    Alles, was es braucht, ist EIN mutiger Schritt, um Eure Erfahrungen mit anderen zu teilen. Man kann nie wissen, ob Eure Geschichte der Grund dafür ist, dass ein anderer wunderbarer Mensch den Sprung in den Glauben an sich selbst wagt!

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    Zeitgemäß

    Selbst meine Partnerin stellt mir immer wieder diese Frage:

    Warum eigentlich nackt?

    Wie passen Aktfotografie und Empowering zusammen? Wie geht eine selbstbewusste Generation mit einem Frauenbild um, dass sich nackt ablichten lässt?

    Ist das ein Bild, welches heute durch #metoo überholt sein sollte?

    Ich finde, weibliche Models und Fotografinnen rocken die Fotografie. Versteht mich bitte nicht falsch, auch Männer sind ganz hervorragende Models, aber wenn es darum geht Emotionen zu zeigen und Gefühle oder Schwächen preiszugeben und sei es nur für die Kamera, sind Männer vielfach verhaltener.

    Mir geht es bei der Fotografie um Empowerment für Frauen. Auch wenn ich provokante Bilder mache versuche ich Frauen nicht herabzusetzen.

    Nacktheit ist feminin. Elegant. Und für die Religiösen…göttlich. Einfach wunderschön. 
    Wie könnte es herabsetzend oder erniedrigend sein, sich nackt zu zeigen?
    Setzt es einen Mann herab, wenn er Aktfotos macht? Die Frage allein klingt schon so absurd, dass sie niemand ernsthaft stellt. Frauen wird es vor allem unterstellt.
    Ich möchte Nacktheit darstellen, weil sie in meinen Augen der ehrlichste Blick auf einen Menschen ist. Ich liebe es, das Leben eines Menschen an seiner Haut ablesen zu können. Kinder, Liebe, Leid, Genuß… all das hinterlässt Spuren.
    Ich mag Menschen und ich bin neugierig auf das Leben das sie leben. Es interessiert mich viel mehr als eine Bluse von H&M…
    In meinen Augen ist Aktfotografie zeitgemäßer denn je. Als Gegenpol zu Sexualisierung mit Gewinnabsichten. Als unumstößlicher Beweis, dass Schönheit nichts mit dem Aussehen zu tun hat.

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    Geld sparen beim Adobe Creative Cloud Foto-Abo

    Wie viele andere nutze auch ich das Adobe Creative Cloud Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom. Nach einem Erstkundenrabatt im ersten Jahr zahlt man in der Regel einen Preis von ca. 140,xx Euro, wenn man kein Student ist.

    Es gibt aber auch die Möglichkeit einen Lizenzkey zu erwerben und das Abo zu verlängern. Klassische Angebotszeiträume sind z.b. die Amazon-Cyberweek, Black Friday, Ostern, Weihnachten oder Tante Ernas Geburtstag. An diesen Tagen bekommt man Preisnachlässe von 40-50%.

    Anfags hatte ich die Befürchtung Zeiträume zu verlieren wenn ich meinen im November auslaufenden Vertrag an Ostern schon verlängere.
    Die Sorge ist unbegründet, es läuft also nicht wie beim TÜV bei dem der Stichtag sich jeweils verändert, sondern die zusätzlichen 12 Monate werden auf euren bereits bezahlten Zeitraum aufgerechnet.
    Aber es kommt noch besser: Wenn ihr gerade Flaschenpfand weggebracht habt und die Kohle locker sitzt, könnt ihr auch bei einem günstigen Angebot mehrfach zuschlagen. Ihr könnt also, bspw. vor einer Preiserhöhung, nochmal 5 Jahre auf euer Konto packen und somit wirklich sehr viel Geld sparen.

    Das Prozedere ist denkbar einfach, ihr kauft beim OnlineDealer eures geringsten Misstrauens* und bekommt per Email einen Code + Link zur Adobe Produktverlängerung. Code eingeben und der Abozeitraum ändert sich auf das Datum bis wohin ihr bezahlt habt.**

    *Die üblichen Verdächtigen sind https://www.amazon.de/ , https://notebooksbilliger.de/ oder https://www.mmoga.de/. Bei Notebooksbilliger.de fand ich den Bezahlvorgang so unfassbar katastrophal, dass ich dort nicht mehr kaufe. Vielleicht war ich auch zu blöd, die Seite ist sicher vertrauenswürdig, der Checkout ist nur ein pain in the ass.

    **Ich bekomme selbstverständlich kein Geld, dies ist keine Werbung dafür sich in die Lock-In-Abofalle von Adobe zu stürzen und keines der genannten Unternehmen hat je auch nur zur Kenntnis genommen, dass ich existiere.

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    Liebe macht nicht blind

    Für ein Kind ist die eigene Mutter immer die schönste Frau der Welt…
    Das Aussehen spielt dabei meistens gar keine Rolle. Seit ich fotografiere hat sich meine Wahrnehmung von schön und hässlich grundlegend verändert. Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, dann ist die Einteilung in schön & hässlich vielmehr unsere persönliche Kategorisierung in attraktiv bzw. unattraktiv.
    Urinstinkte könnte man meinen, aber dafür waren Schönheitsideale über die Epochen zu unterschiedlich. Und was kulturell konstruiert ist kann man auch wieder dekonstruieren. Zuerst am besten in den Köpfen der Menschen die sich selbst als unförmig, hässlich und unattraktiv bezeichnen.