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Liebe macht nicht blind

Für ein Kind ist die eigene Mutter immer die schönste Frau der Welt…
Das Aussehen spielt dabei meistens gar keine Rolle. Seit ich fotografiere hat sich meine Wahrnehmung von schön und hässlich grundlegend verändert. Wenn wir ehrlich zu uns selber sind, dann ist die Einteilung in schön & hässlich vielmehr unsere persönliche Kategorisierung in attraktiv bzw. unattraktiv.
Urinstinkte könnte man meinen, aber dafür waren Schönheitsideale über die Epochen zu unterschiedlich. Und was kulturell konstruiert ist kann man auch wieder dekonstruieren. Zuerst am besten in den Köpfen der Menschen die sich selbst als unförmig, hässlich und unattraktiv bezeichnen.

Aber genau diese unattraktiven, vermeintlich hässlichen Menschen begegnen mir auf der Straße mit ihrer Familie. Mit Kindern und Partner. Also gibt es ganz offensichtlich andere Menschen für die sie schön und begehrenswert sind. Partner die sich zu nachkommenschaffender Leidenschaft hinreißen lassen und Kinder für die Mama eben die schönste Frau der Welt ist und die diese Gewissheit naseblutend auf Schulhöfen verteidigen.

Liebe macht nicht blind. Liebe macht schön!

Ich finde diese anders schönen Menschen faszinierend. Ich feiere große Nasen, ausladende Hüften und alle die anderen Einzigartigkeiten.
Die Herausforderung besteht nicht darin die Menschen zu fotografieren. Die eigentliche Challenge ist es, die Menschen zu überzeugen, dass ich mich nicht über sie lustig machen will sondern ehrlich an Ihnen interessiert bin.
Wie geht es Euch damit? Werdet ihr gerne fotografiert?


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