Kill Your Darlings
Im Herbst ’24 ist endlich mal wieder eine Ausstellung geplant! *jubel*
Ort, Termin & Thema werden noch bekannt gegeben, aber für mich gibt es bereits jetzt so viel zu tun, dass ich permanent das Gefühl habe zu spät dran zu sein.
Ich werde versuchen die Erfahrungen und Leranings bei der Vorbereitung einer Ausstellung hier in einer eigenen Kategorie zu verschriftlichen.
Muss man erstmal sacken lassen, stimmt aber.
In Social Media, insbesondere bei Instagram, bedienen wir uns oft der Salamitaktik. Natürlich wollen wir unseren Followern regelmäßig neue Bilder präsentieren. Am besten täglich. Aber mal ehrlich, wer produziert schon täglich neue Fotos auf höchstem Niveau? Also wird das aktuelle Fotoshooting über mehrere Tage verteilt um Scheibchenweise dem Algorithmus zu genügen und somit mehr Aufmerksamkeit zu generieren.
Dabei weiß ich ja aus eigener Erfahrung, dass ich mich über neue Sets von Kolleginnen und Kollegen freue, aber auch keine Lust habe eine Woche lang mit ähnlichen Bildern gefüttert zu werden; “Kenne ich, habe ich schon mal gesehen, alter Hut…”
In einer Ausstellung werden die Karten neu gemischt, hier sind alle Bilder auf einmal präsent. Aber welche Bilder zeige ich? Eine Story? Serien? Kunterbunt meine vermeintlich besten Bilder?
Die Auswahl der Bilder ist m.E. genauso wichtig, wie das Fotografieren selbst. Eine falsche Bildauswahl kann die Präsentation die Toilette runterspülen.
Meine Strategie sieht also wie folgt aus:
1. Thema
Gebt der Ausstellung ein Thema. Das schränkt die Auswahl im LR-Katalog schon mal mächtig ein. Idealerweise wird das Thema auch das Genre in dem Ihr am besten seid oder die meisten Fotos habt.
Aber auch potentielle Besucher wissen gerne worauf sie sich einlassen. Wenn man sich einen Nachmittag frei nimmt um eine Fotoausstellung zu besuchen ist es vielleicht nicht die freudigste Überraschung dort auf minimalistische, experimentelle Fotos koreanischer Toilettenspülungen zu treffen. Diese Fotos haben sicher auch ihre Fans, ich will nur sagen: Man hätte es vielleicht gerne vorher gewusst.
2. Bildauswahl
Sucht Euch Unterstützung. Andere Fotografen (auf deren Meinung Ihr Wert legt!) z.B., jemand aussenstehendes, frei von Emotionen mit dem Ihr tauziehen könnt. Bei den meisten Bildern ist man sich schnell einig. Wenn es daran geht Eure Lieblinge zu töten ist man in der Regel nicht mehr objektiv. Ich glaube durch dieses Hin & Her wird das Ergebnis besser, auch wenn es aufreibend ist. Am Ende ist es natürlich Eure Ausstellung und es liegt an Euch auf wen ihr hört oder auch nicht.
3. Serien
Wenn ihr Euch völlig lost fühlt startet einfach mit Serien. Bilder die thematisch direkt zusammen gehören oder wie Kapitel einer Geschichte wirken. So bekommt man recht schnell eine gewisse Struktur an der man weiter arbeiten kann.
Ich verspreche Euch, dass Ihr mit Ausstellungen nicht reich werdet. Aber ich kann Euch versichern, dass eine eigene Ausstellung ein richtig tolles Gefühl ist.
Bilder machen erst dann glücklich, wenn sie gesehen werden.
One Comment
K
Ich habe beim Lesen dieses Eintrages gemerkt, dass ich jetzt erst deine Freude mitbekomme. Diese Energie zu “lesen” ist toll!!!!!!! Ich bin sehr gespannt auf die Ausstellung, wie ein Flitzebogen!!!!!