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    BTS – Lost Innocence

    Mein erstes “echtes” Modelshooting ist recht spontan entstanden. Zusammen mit einem Fotografen-Kollegen hatte ich schon einen ganzen Tag lang fotografiert, als ich Heike kennenlernte. Und sie mich.
    Da das Shooting für alle Beteiligten extrem lehrreich war, denke ich hat es ein kleines “Behind The Scenes” verdient.

    Mit einem Vogue-Shooting hatte das Ganze erstmal nichts zu tun.Ein Badezimmer und eine Idee, ein Model und eine Kamera…
    Eine sehr wichtige Erkenntnis war, dass Make-Up für Fotos ein echtes Plus ist. Für Menschen die sich kaum oder gar nicht schminken ist da eventuell etwas Überzeugungsarbeit nötig. Gerade Männer sind da gerne mal etwas empfindlich. Wenn Ihr also mal ein Modelshooting plant, überlegt doch mal ob ihr nicht 50 € in eine(n) Visa investiert.

    Wir hatten das Glück gleich drei junge Damen dabei zu haben, die MakeUp-Tutorials bei YouTube verschlingen und äusserst enthusiastisch bei der Sache waren.
    Ersetzt das ausgebildete Visagisten? – Sicher nicht. Hat es unsere Bilder besser gemacht? – Sicher ja!

    Menschen die zum ersten Mal modeln sind unsicher. Sie brauchen klare Anweisungen um die Unsicherheit zu überwinden. Lässt man sie alleine, fühlen sie sich schnell albern.
    Besonders, wenn das Model keine Utensilien hat mit denen es arbeiten kann, kommt beim Grimassen ziehen irgendwann der Gedanke auf “Was tu ich hier eigentlich?”.
    Damit die Menschen mit denen ihr arbeitet wissen wie sie auf andere wirken, ist es wichtig sie in den Prozess mit einzubeziehen. Zeigt ihnen die Fotos, besonders die Guten. Lobt. Und fragt ruhig, welche ihnen gefallen und welche nicht.
    Bei allen Shootings die ich  bisher hatte, dauerte es eine Weile bis Model und Fotograf sich “eingegrooven”.
    Wie lange, das könnt ihr durch Kommunikation beeinflussen. Wenn die Bilder plötzlich besser werden, wisst ihr, dass es soweit ist.

    Das klingt erstmal nach vielen Dingen, die man als Fotograf beachten muss. Und ehrlicherweise ist das auch so. Als derjenige, der die Kamera hält macht man sich Gedanken über Verschlusszeit, Blende, ISO, Licht und Schatten, das Posing… Das Wohlbefinden des Models vergisst man dabei gerne, nicht aus bösem Willen oder Ignoranz, sondern weil man anfangs schnell den Überblick verliert.

    Ich nehme mir daher vor jedem Shooting 2 Minuten Zeit, in denen ich mit dem Model kurz darüber spreche, dass:

    •  ich ihr oder ihm während des Shootings evtl. sehr nah kommen werden. Das ist bei 35mm oder dem “Nifty Fifty” manchmal so. Ein kurzes Handzeichen oder Kopf wegdrehen ist dann mein Signal die Wohlfühlzone wieder zu verlassen.
    • ich mir bewusst bin, dass ich ein großer Junge bin, hin und wieder böse gucke wenn ich mich konzentriere und auf Menschen die einen Kopf kleiner sind als ich einschüchternd wirken kann. Ich bin also nicht eingeschnappt, wenn jemand eine Begleitperson oder etwas Sicherheitsabstand möchte.
    • ich noch so jung im Thema bin, dass mir gerne Fauxpas und Fehler passieren, und ich mich freue wenn mich jemand darauf hinweist

    Ein Shooting sollte allen Beteiligten Spaß machen. Ein offener Umgang gehört für mich dazu. Im Grunde sind es doch immer die gleichen Befürchtungen die Model und Fotograf haben. Warum sie nicht gleich am Anfang ansprechen?

    Mit Heike war es von Anfang an eine Freude zu arbeiten. Während sie ihr MakeUp bekam und sich ihr Outfit anzog bereiteten wir das Badewasser vor. Ein Wasserfarbkasten und ein Glas Rote Beete waren ausreichend um eine surrealistisch-gruselige Flüssigkeit zu mixen.

    Solltet ihr auch einmal ein Shooting im Wasser machen wollen, denkt daran möglichst viel im Voraus zu planen. Denn wen euer Model erstmal im Wasser ist tickt die Zeit bis die Haut anfängt zu schrumpeln.

    Wenn ihr mehr von Heike sehen möchtet, dann besucht doch mal ihren Instagram-Account.

    Und denkt daran euch die Fotos des Shootings hier anzuschauen!